Robuste Gussrohre für Feldkirchens Trinkwassernetz
Die regelmäßige Wartung und Instandhaltung des Trinkwassernetzes zahlt sich aus. Das ist auch einer der Gründe, warum die Kärntner Stadtgemeinde Feldkirchen besonders darauf bedacht ist, die in die Jahre gekommenen Rohre oder Leitungen, deren Dimensionierung nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht, auszutauschen. Damit reagiert die Stadtgemeinde auf eine Empfehlung des österreichischen Rechnungshofs, der dazu rät, dass Kommunen pro Jahr etwa 2 % bis 3 % ihres Trinkwasserleitungsnetzes erneuern sollten. Denn: auch die Förderstellen haben auf diese Empfehlung reagiert und unterstützen diejenigen Kommunen mit einem höheren Fördersatz, die ihr Leitungsnetz konstant instandhalten.
Versorgungsfläche zu Einwohnerzahl
Der dauerhaft finanzielle Vorteil ist nur ein Aspekt, warum die Stadtgemeinde regelmäßig die Leistung ihres Wasserleitungsnetzes überprüft; die Topografie von Feldkirchen ein weiterer: Die knapp 15.000 Einwohner zählende Stadtgemeinde erstreckt sich auf einer Fläche von rund 77 km², was einer beachtlichen Ausdehnung in Bezug zur Einwohnerzahl entspricht.
Feldkirchen verfügt über ein großes Arsenal an Versorgungsquellen – mit 17 Pumpstationen, zehn Quellen und einem Tiefbrunnen sowie 15 Hochbehältern mit einem Volumen von 3.500 m3 werden 4.000 Hausanschlüsse über ein 230 km langes Leitungsnetz versorgt. Bei der Planung eines neuen Wohnprojekts wird das Rohrnetz neu berechnet.
Berechnung von Druck- und Mengenverhalten
Welche Wassermengen zu Spitzenzeiten benötigt werden, ob diese über das bestehende Rohrnetz transportiert werden können, oder ob Adaptierungen notwendig sind, waren Ergebnisse einer neuerlichen hydraulischen Rohrnetzberechnung. So wurde z. B. in einem Bereich der Hauptleitung des Versorgungsnetzes Adaptierungsbedarf in Form einer Vergrößerung des Leitungsquerschnitts identifiziert.
Um die Versorgungssicherheit sowohl für die Stadt, als auch für die neu erschlossenen Grundstücke im Umland sicherzustellen, beschloss man eine Erweiterung des bestehenden Systems sowie laufende ständige Erweiterungen durch Neubauten und Neuerschließungen.
Ununterbrochene Wasserversorgung
Die besondere Herausforderung bei den bis dato abgeschlossenen Erneuerungsarbeiten war, auch während der Bauzeit die Wasserversorgung für die Stadt und das Umland störungsfrei sicherzustellen. So wurde jener Bauabschnitt als erstes abgeschlossen, der die Versorgung der Stadtgemeinde über den Tiefbrunnen sicherstellte; die im Umland befindlichen Siedlungen der Stadtgemeinde Feldkirchen wurden über die kleinen Quellen mit Trinkwasser versorgt.
Die besondere Herausforderung bei den Erneuerungsarbeiten war die Sicherstellung der Wasserversorgung für die Stadt und das Umland auch während der Bauzeit.
Eisenbahnquerung als größte Herausforderung
Das Planungsbüro CCE-Ziviltechniker GmbH entschied gemeinsam mit der Stadtgemeinde für die anstehenden Verlegearbeiten duktile Gussrohre der Tiroler Rohre GmbH in den Nennweiten DN 100, DN 125, DN 150 und DN 200 einzusetzen. Dabei stellte ein Bauabschnitt, in dem Gussrohre DN 200 eingebaut wurden, die Verantwortlichen vor eine besonders knifflige Aufgabe: Eine Eisenbahnquerung, bei der nicht klar war, ob sie so funktionierte, da nur ein aufgelassener Regenwasserkanal benutzt werden konnte, der nicht gerade, sondern leicht gebogen verlief.
Das robuste duktile Gussrohr DN 200 lässt sich jedoch bis zu 4 Grad abwinkeln. Dank dieser Abwinkelbarkeit in der Rohrmuffe konnten die Rohre dem gekrümmten Verlauf des Regenwasserkanals folgen. Feldkirchen sparte Kosten ein, da auf den Einsatz weiterer Formstücke verzichtet werden und der Bau schneller vorangehen konnte.
5.750 m Gussrohre der Tiroler Rohre GmbH wurden in den letzten drei Jahren eingebaut. Sie ersetzen die in die Jahre gekommenen Rohre aus PVC.
Von PVC-Rohren zu duktilen Gussrohren von TRM
In den 1960er und 1970er-Jahren ist in ganz Österreich viel Siedlungsraum entstanden. Im Zuge dessen ist auch in Feldkirchen ein zum Großteil aus PVC-Rohren bestehendes Leitungsnetz gewachsen. In den letzten zwei Jahrzehnten haben diese Rohre ihre Lebensdauer überschritten, sukzessive wurden sie durch duktile Gussrohre ersetzt. Für das Guss-Rohrsystem sprechen Materialgüte, Langlebigkeit und die guten trinkwasserhygienischen Eigenschaften. „Die Qualität macht sich bezahlt“, so Wassermeister Werner Drolle, und auch Service und Zuverlässigkeit der Tiroler Rohre GmbH konnten überzeugen.
Heimische Produkte bevorzugt
Wenn möglich, greift die Stadtgemeinde auf heimische Produkte zurück und bei der Produktwahl geht es nicht nur um den Preis, sondern v.a. um die Qualität. „Das Preis-Leistungsverhältnis muss passen“, erläutert Feldkirchens Vizebürgermeister Siegfried Huber. Hinzu kommt, dass mit einer guten Betreuung durch erfahrene Vertriebsmitarbeiter der reibungslose Bauablauf gewährleistet wird. Bis heute wurden 5.750 m TRM-Gussrohre im Leitungsnetz von Feldkirchen verbaut.
Autorin: Patricia Pfister, Fachmagazin zek kommunal
Ansprechpartner Tiroler Rohre GmbH: Igor Roblek
Der Beitrag wurde von der Redaktion leicht gekürzt. Den kompletten Beitrag mit diversen Abbildungen finden Sie als PDF im Downloadbereich unter Downloads Jahreshefte EADIPS FGR.