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Emaillierung – geheime Zutat für erfolgreichen Einsatz

 

Über 130 Mio. m³ reinstes Trinkwasser fließen heute jährlich durch ein 1.700 km langes Leitungsnetz vom Bodensee bis hinauf zum Odenwald. Die 183 Mitglieder des Zweckverbandes Bodensee-Wasserversorgung (Städte, Gemeinden und andere Wasserversorgungs-Zweckverbände) beliefern 320 Kommunen mit etwa 4 Mio. Einwohner mit Trinkwasser aus dem Bodensee – sicher und zuverlässig, bei Tag und bei Nacht, 365 Tage im Jahr und das seit 60 Jahren. Die dort verbauten Armaturen mit Rohrleitungsdurchmessern von bis zu DN 1600 sind für Rohrleitungsdrücke bis zu 30 bar ausgelegt und teilweise mit Fallgewichtsantrieben ausgerüstet. Sie dienen u.a. der Rohrbruch-, Überlauf- und Auslaufsicherung.

Wasserwerk Sipplinger-Berg, Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung

Wasserwerk Sipplinger-Berg, Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung

Aufbereitung des Rohwassers mit Ozon

Das qualitativ ausgezeichnete Rohwasser des Bodensees wird während des Aufbereitungsprozesses durch Zugabe von hochaktivem Sauerstoff (Ozon/O3) entkeimt. Das Ozon oxidiert dabei gelöste und partikuläre organische Substanzen, wodurch die noch etwa vorhandenen Mikroorganismen abgetötet bzw. inaktiviert werden. Die Herstellung des Ozons erfolgt aus reinem Sauerstoff (O2) unmittelbar vor dem Eintrag ins Wasser. Dazu wird der Sauerstoff in sogenannten Röhrenozoneuren in Ozon umgewandelt. Injektoren tragen das Ozon ins Wasser, Mischer verteilen die winzigen Ozonbläschen gleichmäßig im gesamten Wasserkörper. In großen Behältern verweilt das Wasser dann mindestens 2 Stunden; in dieser Zeit findet die Entkeimung statt.

Umwandlung von Sauerstoff in Ozon in sog. Röhrenozoneure

Umwandlung von Sauerstoff in Ozon in sog. Röhrenozoneure

Höhere Anforderungen an Armaturen durch Klimawandel

Der stetige Klimawandel, der auch das Ökosystem des Bodensees beeinträchtigt, stellt auch die Bodensee-Wasserversorgung vor Herausforderungen und bedingt inzwischen eine Erhöhung des Ozonzusatzes auf durchschnittlich 0,2 bis 1,4 mg/l. Das wiederum stellt an die eingesetzten Armaturen, die in direktem Kontakt mit dem Ozon angereicherten Wasser stehen, erhöhte Anforderungen in Bezug auf Werkstoffe und Korrosionsschutz. Diesen hohen Anforderungen konnte ERHARD durch den Einbau der doppelexzentrischen Absperrklappen „ROCO Wave“ in der Ausführung „Gehäuse innen und Klappenscheibe emailliert“ gerecht werden. Die Vorteile der Email-Beschichtung liegen dabei auf der Hand:

  • hoher Korrosionsschutz als Schlüssel zur Maximierung der Lebensdauer
  • perfekte hygienische Bedingungen dank der glatten Oberfläche der Emailkomponenten (Ra 0,05)
  • Reststoffe im Wasser, sowie oxidierte organische Bestandteile von Mikroorganismen, haben Schwierigkeiten, sich auf der Armatur niederzulassen, was zur Aufrechterhaltung der Wasserreinheit beiträgt
  • Reduzierung von Druckverlust durch die extrem glatte Oberfläche, was die Effizienz erhöht und den Energieverbrauch senkt
  • bestehende Verbindung auch bei einer Biegung oder anderen Belastungen, wie Innendruck oder Rohrleitungskräfte

Für den Einbau im Zwischenbehälter Ost/West der Ozonanlage wurden Absperrklappen der Nennweiten DN 1200 und DN 1400 in Druckstufe PN 10 sowie Dichtungen in EPDM (DVGW, KTW) verwendet.

Die emaillierte Ausführung hat sich in Bezug auf den Kontakt mit Ozon angereichertem Wasser und insbesondere als Schutz vor Ablagerungen durch Mikroorganismen oder aquatischen Neozoen in den letzten 20 Jahren vor anderen Beschichtungssystemen bewährt und wird daher von der Bodensee-Wasserversorgung in ozonbelasteten Bereichen als Standard gesetzt.

ERHARD Absperrklappe ROCO Wave außen EKB, innen Email-Beschichtung

ERHARD Absperrklappe ROCO Wave außen EKB, innen Email-Beschichtung

Auftragen der Email-Beschichtung durch Sprühen

Auftragen der Email-Beschichtung durch Sprühen

Email-Pionier und Profi seit Jahrzehnten

Das Unternehmen ERHARD war eines der ersten Hersteller von emaillierten Armaturen in den 1970-er Jahren. In den 1980-er Jahren war Email als Beschichtung für Trinkwasser bereits als fester Bestandteil der ERHARD Produktpalette etabliert. Mit zunehmendem Know-how erhöhte sich auch die Raffinesse des Emaillierungsprozesses und dessen Anwendung auf Armaturen.

Man arbeitet bis heute eng mit seinen Lieferanten zusammen, um immer bessere und haltbarere Emailbeschichtungen zu entwickeln, die unter Belastung keine Risse aufweisen. Mit ERHARD Pro-Email, dessen wichtigste Innovation die Entwicklung eines speziellen Faseremails ist, das sich besonders durch seine unvergleichliche Schlagfestigkeit für den Einsatz in der Wasserindustrie eignet, setzt das Unternehmen heute mehr denn je auf die Vorteile der Emaillierung für den Kunden.