Kurze Wege – ein guter Grund
Sicherheit, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit auf allen Ebenen
Regionalität bietet den unschätzbaren Vorteil der kurzen Wege – in der Beratung, in der Entscheidungsfindung, in der Zusammenarbeit, aber auch in der Logistik. Globale Lieferschwierigkeiten oder -engpässe gehören daher nicht zu unserem Alltag. Unsere Arbeit und unsere Logistik sind genauso wie unser Produkt: zuverlässig, robust und nachhaltig.
Mehr denn je hat sich in der Zeit seit Beginn der Corona-Pandemie gezeigt, dass bei der Rohstoffbeschaffung, der Produktion, beim Versand, bei Betriebsfragen und schließlich auch bei der Wiederverwertung kurze Wege der Garant für einen sicheren Betrieb von Trinkwasser- und Abwassernetzen sind. Wenn weltweite Lieferketten zeitweise zusammenbrechen und Lieferengpässe zu Produktionsausfällen und/oder -verzögerungen führen, sind kurze Wege – ein (sehr) guter Grund.
Kurze Wege bei der Beschaffung von Rohstoffen
Hersteller von Rohren, Formstücken und Armaturen aus duktilem Gusseisen sind Teil eines bereits seit Jahrzehnten funktionierenden europäischen Metall-Kreislaufs. Der Einsatz von bis zu 100 % Eisen-schrotten für die Herstellung des Gusseisens ist Teil einer gelebten Kreislaufwirtschaft.
Der regionale Einkauf von Altmetallen mit kurzen Lieferwegen und verlässlichen Partnern steht im Focus der EADIPS-Mitglieder:
Die möglichst sortenreine Trennung und die Klassifizierung der Schrotte gewährleisten eine gleichbleibende Qualität des Gusseisens (als Roheisen wird das Zwischenprodukt bei der Stahlherstellung im Hochofen bezeichnet). Qualifizierte Metallrecyclingunternehmen stellen diese Schrotte unkompliziert und auf kurzen Wegen zur Verfügung. Der sichere Betrieb der Produktionsanlagen zur Herstellung von Formstücken und Armaturen ist eine wesentliche Voraussetzung, um auch in schwierigen Zeiten die Lieferfähigkeit aufrechterhalten zu können. Kurze Wege zu mittelständischen Unternehmen als Zulieferer oder für Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten stellen den Betrieb der komplexen Anlagentechnik sicher.
In der Summe tragen diese kurzen Wege zu regionalen Partnern zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei, verringern den CO2-Fußabdruck der Guss-Branche und haben auch in Zeiten der Pandemie zur Lieferfähigkeit ohne Lücken beigetragen.
Bereits seit vielen Jahren funktioniert für die Herstellung des Gusseisens in Europa ein geschlossenes Kreislaufsystem.
Kurze Wege bei der Produktentwicklung
Ein Netzbetreiber sieht und kauft ein fertiges Produkt, von dem er häufig mangels Information nicht weiß, welche Entwicklungsschritte von der Produktidee bis zum fertigen Produkt notwendig sind und welche qualitätssichernden Maßnahmen in der Serienfertigung ergriffen werden müssen, um z. B. technisch und hygienisch einwandfreie Armaturen herzustellen. Immer wichtiger werden dabei die Aspekte, dass die Produkte zum einen aus kreislauffähigen Werkstoffen bestehen und zum anderen möglichst sortenrein demontiert werden können.
Gute Voraussetzungen, diesen Aspekten Rechnung zu tragen, sind bei Rohren und Formstücken aber insbesondere bei Armaturen aus duktilem Gusseisen gegeben, wenn Konstruktion, Kernfertigung, Gießerei, mechanische Bearbeitung, Beschichtung und Qualitätssicherung auf kurzen Wegen zusammenarbeiten.
Erfahrene und gut ausgebildete MitarbeiterInnen werden bei der Konstruktion durch moderne Softwarelösungen unterstützt. 3D-Konstruktionszeichnungen mit CAD-Programmen bilden das äußere Gerüst des Produkts, das dann mit Festigkeitsberechnungen in Finite-Elemente-Programmen (FEM) optimiert wird, um darauf aufbauend die Herstellbarkeit des Gusskörpers mit Gießprozess-Simulationen (CAP – Computer-Aided Process Simulation) zu prüfen. Wichtig sind natürlich nicht nur die mechanischen Kennwerte; unter Einbeziehung der Produzierbarkeit werden auch die hydraulischen Kennwerte wie Druckverluste und Reibungsbeiwerte, durch CFD-Strömungssimulationen laufend ermittelt.
Erst danach werden Prototypen von Gießformen mit speziellen Kernen angefertigt, die Herstellbarkeit des Gusskörpers getestet und anschließend auf kurzen Wegen die Qualität durch Experten aus der Konstruktion und der Gießerei bewertet. In einem iterativen Prozess wird der Gusskörper dann durch mechanische Bearbeitung, Beschichtung und Einbau weiterer Komponenten zum Prototyp einer Armatur.
Aufgrund des kurzen Weges in die Versuchswerkstatt können die im Rechner ermittelten hydraulischen Kennwerte auf dem Hydraulikprüfstand verifiziert und die mechanischen Kennwerte in Dauerfestigkeitsversuchen ermittelt werden. Kundennähe und kurze Wege zu innovativen Netzbetreibern machen abschließend aus den Prototypen und einer Nullserie ein betriebssicheres und dauerhaftes Produkt.
Kurze Wege bei Einbau, Inbetriebnahme und Betrieb
Besonders bei Regelarmaturen ist zu beachten, dass Einbausituation, Einsatzparameter und Energieversorgung am Einbauort maßgeblich darüber entscheiden, welche Regelarmatur sinnvollerweise einzusetzen ist; diese Parameter werden daher individuell ermittelt. So werden Regelarmaturen nicht nach der Rohrleitungsnennweite, sondern nach den vorliegenden Betriebsdaten ausgelegt. Das führt in den meisten Fällen dazu, dass die Nennweite reduziert ist, um ein optimales Regelungsverhalten zu erreichen.
Ein Netz von technisch versierten Außendienstmitarbeitern und kurze Wege beim Armaturenhersteller unterstützen Netzbetreiber bei der Auswahl, beim Einbau, bei der Inbetriebnahme und beim Betrieb der Armaturen.
Kurze Wege beim Versand
Kurze Wege von der Produktion über die Lagerhaltung bis zum Versand sind die Grundlage, um die gefragten Produkte zur richtigen Zeit in der richtigen Menge zur Verfügung stellen zu können. Verknüpft man die Warenbewegungen, Lagerbestände, die offenen Bestellungen etc. zusammen mit den Durchschnittsumsätzen der vergangenen Wochen, können die richtigen Signale an die Produktion gesendet werden, um lieferfähig zu bleiben. Kurze Wege über die gesamte Produktionskette bis hin zum Versand machen das möglich. Gepaart mit einem verlässlichen Spediteur mit einer ausreichenden Zahl von Niederlassungen in Deutschland und in Europa, lassen sich unterschiedlichste Kundenwünsche, wie fixe Anliefertage, Voranmeldung der Lieferung via Cargoclix, bzw. telefonischer Voravisierung u. a. erfüllen.
Explosionsdarstellung des Ringkolbenventils Typ 7015: Körper aus Gusseisen mit Kugelgrafit; Regelzylinder und Schubkurbelgetriebe aus Edelstahl, Edelstahlschrauben sowie Laufbuchsen aus Messing.
Kurze Wege bei Wartung, Reparaturen und nach Rückbau
Wie bei allen mechanisch beweglichen Konstruktionen sind auch bei Armaturen Reparaturen erforderlich, um die optimale Funktion zu erhalten und die Lebensdauer zu verlängern. Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und die kurzen Wege zum Hersteller erhöhen die Reparaturfreundlichkeit und damit auch die Lebensdauer.
Aufgrund der innovativen Konstruktion können z. B. beim Ringkolbenventil das Gehäuse aus Gusseisen mit Kugelgrafit, Regelzylinder und Schubkurbelgetriebe aus Edelstahl, Edelstahlschrauben sowie Laufbuchsen aus Messing am Lebensende sortenrein getrennt werden. Das ist Kreislaufwirtschaft, die auf diese Weise auf kurzen Wegen gelebt wird.
Autor:
Andreas Wollnik, Düker GmbH