Elastomerdichtungen in Trinkwasserleitungen aus duktilem Gusseisen
Dichtungen aus Elastomerwerkstoffen sind seit über 50 Jahren in Trinkwasserleitungen aus duktilem Gusseisen im Einsatz und haben sich in der Praxis bestens bewährt. Langzeituntersuchungen und DVR- Prüfungen belegen diesen Praxisbefund sehr gut. Die Firma Woco IPS ist in der Lage, leistungsfähige Werkstoffe für die Wasserversorgung anzubieten. Die Woco IPS Pipe System Components ist Spezialist im weltweiten Markt von Dichtungselementen für Rohrleitungssysteme (u.a. aus duktilem Gusseisen) und bietet Werkstoffe und Produkte an, die vollumfänglich die Positivliste der Elastomerleitlinie des Umweltbundesamtes erfüllen und für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet sind.
Anforderungen an die Qualität des Trinkwassers
Die Anforderungen an Dichtungswerkstoffe im Kontakt mit Trinkwasser werden strenger und komplexer. In den europäischen Ländern existieren unterschiedliche Regelwerke für die Qualität des Trinkwassers. Zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Festsetzung von Standards für Trinkwasser bestehen nationale Verordnungen, wie z. B. in Deutschland die TrinkwV 2001. Für die hygienische Bewertung organischer Materialien im Kontakt mit Trinkwasser gibt das deutsche Umweltbundesamt (UBA) Leitlinien heraus. Die Firma Woco hat Elastomerwerkstoffe entwickelt, die uneingeschränkt die Elastomerleitlinie des UBA erfüllen.
Dichtungen aus verschiedenen Elastomeren als Problemlöser
Rohre und Rohrverbindungen in der Trinkwasserversorgung sind gemäß den dafür gültigen Normen eine Lebensdauer von 50 Jahren zu planen. Bei Rohrleitungen für den Wassertransport besteht hierbei das Problem der dichten und dauerhaften Verbindung der Systemkomponenten untereinander. Durch den Einsatz von Dichtungen aus verschiedenen Elastomeren kann das Dichtungsproblem weitgehend gelöst werden. Die Anforderungen an den Dichtungswerkstoff sind dabei sehr hoch. Das Elastomer muss gesetzliche, hygienische und technische Anforderungen erfüllen.
Positivliste für Elastomerwerkstoffe im Kontakt mit Lebensmitteln
Die Elastomerleitlinie des Umweltbundesamtes sieht vor, dass die zur Herstellung von Elastomeren verwendeten Ausgangsstoffe nach den Prinzipien der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA bewertet werden. Sie gelten für die Zulassung von Ausgangsstoffen zur Herstellung von Kunststoffen im Kontakt mit Lebensmitteln. Zum heutigen Zeitpunkt erfüllen nur wenige Rezepturen die Anforderungen der Positivliste. Das UBA hat bisher nur wenige Anträge erhalten, um Ausgangsstoffe in den Rezepturen der Elastomere in die Positivliste zu überführen.
Woco IPS hat spezielle Elastomerwerkstoffe entwickelt, die uneingeschränkt sowohl die Kriterien der Positivliste als auch die Anforderungen der Elastomerleitlinie des Umweltbundesamtes erfüllen. Woco IPS stellt den Anwendern die unterschiedlichsten Werkstoffe wie EPDM oder Butyl in verschiedenen Härteabstufungen von 55-85 Shore A für Rohrleitungsdichtungen und Dichtungssysteme zur Verfügung.
Rohre und Formstücke aus duktilem Gusseisen in der Wasserwirtschaft
Die Anforderungen an die Dichtungen sind in den einschlägigen Produktnormen spezifiziert. Dabei hängt die Leistungsfähigkeit einer Rohrleitungsdichtung von den Werkstoffeigenschaften der Dichtung, der geometrischen Form der Dichtung und der Konstruktion der Rohrverbindung ab. Die europäische Norm EN 681-1 regelt die Werkstoffanforderungen für Rohrleitungsdichtungen für die Anwendungen in der Wasserversorgung und Entwässerung. Rohre und Formstücke aus duktilem Gusseisen sowie ihre Verbindungen für Wasserleitungen werden gemäß EN 545 hergestellt. Konstruktive Details und Werkstoffkenngrößen der Dichtungen der Steckmuffen-Verbindungen TYTON® und STANDARD sind in der DIN 28603 definiert.
Ergänzend dazu existiert die vom DVGW erstellte Prüfgrundlage W 384. Sie legt Anforderungen und Prüfungen von Dichtungen für Steckmuffenverbindungen in Rohrleitungen aus duktilem Gusseisen fest. Die dieser Prüfgrundlage entsprechenden Bauteile sind konform mit den geltenden europäischen Normen, mit den Anforderungen des DVGW-Regelwerkes sowie den nationalen gesetzlichen Bestimmungen.
Hersteller sicher Qualität durch Prüfzertifikat
Durch die Eigenüberwachung sowie die jährlich vorgeschriebene Fremdüberwachung sichert der Hersteller die erforderliche Zuverlässigkeit, Gebrauchstauglichkeit, Qualität, Hygiene und Umweltverträglichkeit, wie sie für den Einsatz in der Trinkwasserversorgung gefordert werden. Nachweis und Kundenkriterium ist ein DVGW-Baumusterprüfzertifikat.
Ein wesentliches Kriterium für eine zuverlässige Aussage über die dauerhafte Dichtheit der Rohrverbindung ist der Druckverformungsrest (DVR). Dieser gibt Auskunft über die visko-elastischen Eigenschaften eines Dichtungswerkstoffes. Die TYTON®-Dichtung enthält eine Kombination aus zwei verschiedenen Härten mit einem Weichteil (das Dichtteil) von 55 Shore A, welches die Dichtfunktion sicherstellt und einem Hartteil (das Halteteil) von 85 Shore A, welches die Haltefunktion während der Montage übernimmt.
Durchführung von Langzeitversuchen
Im Rahmen der Vorhersage über das Langzeitverhalten von Dichtungen beschäftigt sich Woco IPS seit längerer Zeit mit validierten Rechenverfahren. Dazu wurde in der Vergangenheit in einem Forschungsprojekt mit dem DVGW eine Prüfmethode erarbeitet, die eine Vorhersage über einen Zeitraum von mindestens 50 Jahren ermöglicht. Prüfgrundlage war die Bestimmung des Druckverformungsrestes an 0-Ringen verschiedenster Elastomertypen. Diese Methode ist grundsätzlich auch für Elastomerdichtungen in Wasseranwendungen geeignet und wird somit auch für TYTON®- Dichtungen benutzt.
Autoren: Rüdiger Werner und Harald Hager
Der Beitrag wurde von der Redaktion gekürzt. Den kompletten Beitag mit diversen Abbildungen finden Sie als PDF im Downloadbereich unter Downloads Jahreshefte EADIPS FGR.