Partner mit Weitblick – ein guter Grund
Gemeinsam lokal agieren, global verändern
Es braucht viele Handgriffe, um ein Gussrohr zu produzieren. Genauso braucht es viele engagierte Menschen, um den Boden für eine gute Zukunft zu schaffen. Deshalb zählen wir auf unser Netzwerk an verlässlichen Partnern, die mit uns gemeinsam Guss-Rohrsysteme stärken und ausbauen.
Der Umgang mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen, die Förderung einer effizienteren Ressourcennutzung durch den Übergang zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft sowie die Wiederherstellung der Biodiversität und die Bekämpfung der Umweltverschmutzung sind die großen Aufgaben der nächsten Jahre und Jahrzehnte. Die Europäische Kommission hat sich mit dem European Green Deal, der am 11. Dezember 2019 vorgestellt wurde, auf den Weg gemacht, sich diesen Aufgaben zu stellen. Beinahe monatlich wurden daraufhin Aktionspläne, Strategien oder Vorschläge zur Erreichung der Ziele des European Green Deals veröffentlicht.
Es ist nicht überraschend, dass die europäischen Guss-Rohrsystemhersteller bereits vor der Proklamation des European Green Deals als Partner mit Weitblick begonnen haben, ihre „Hausaufgaben“ zu machen.
Von der linearen Wirtschaft zur Kreislaufwirtschaft
Am 11. März 2020 veröffentlichte die Europäische Kommission den Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft („Circular Economy Ac-tion Plan“) mit dem Schwerpunkt auf nachhaltige Ressourcennutzung. Der für den European Green Deal zuständige Exekutiv-Vizepräsident und Kommissar für Klimaschutz, Frans Timmermans, erklärte dazu:
„Um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, unsere natürliche Umwelt zu erhalten und unsere wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, bedarf es einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Unsere Wirtschaft ist heute noch überwiegend linear gestaltet und nur 12 % der Sekundärstoffe und -ressourcen gelangen wieder in die Wirtschaft zurück. Viele Produkte gehen zu schnell kaputt, können nicht ohne Weiteres wiederverwendet, repariert oder recycelt werden oder sind nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. …“ [1].
Für die Guss-Rohrsysteme vollzog sich der Übergang von der linearen Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft bereits vor ca. 40 Jahren. So wurde beispielsweise im Jahr 1981 der Hochofen in Wetzlar ausgeblasen und ein moderner Kupolofen in Betrieb genommen. Seitdem werden duktile Gussrohre zu 95 % aus Schrott erschmolzen. Das Pendant bei der Herstellung des Gusseisens für Formstücke und Armaturen sind Induktionsöfen, in denen über 60 % Schrotte als Sekundärrohstoff eingesetzt werden. Es ist somit nicht überraschend, dass die europäische Gussindustrie als Partner mit Weitblick ein großes Interesse daran hat, dass die auch am Ende der Lebenszyklen hochwertigen Werkstoffe ihren Weg zurück in den bestehenden europäischen Stoffkreislauf finden. Darüber hinaus werden wir den Weg hin zu einer CO2-neutralen Herstellung konsequent weiter verfolgen.
Als Partner mit Weitblick nehmen wir unsere Produktverantwortung ernst.
Bereits vor rund 40 Jahren realisierte die Gussrohrindustrie den Übergang von der linearen Wirtschaft zur Kreislaufwirtschaft: Am Ende des Lebenszyklus finden die Guss-Rohrsysteme als hochwertige Werkstoffe ihren Weg zurück in den bestehenden Stoffkreislauf.
Vergabekriterien
Kreislaufwirtschaft und das Ziel einer CO2-neutralen Herstellung sind in Europa mit hohen Standards bei der Arbeitssicherheit und dem Umweltschutz sowie der Einhaltung der üblichen hohen Sozialstandards eng gekoppelt. Nur so kann sich die Europäische Union (EU) zu einer fairen und wohlhabenden Gesellschaft mit einer besseren Lebensqualität heutiger und künftiger Generationen und einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft wandeln [2].
Was wir hier in Europa als eine Selbstverständlichkeit wahrnehmen, gehört in einigen Drittländern – Länder, die nicht Vertragsparteien des Abkommens über den Europäischen Wirtschafts-raum sind – noch lange nicht zum Standard. Als Partner mit Weitblick produzieren wir auch deshalb weiter in Europa.
Weitgehend unbekannt ist, dass öffentliche Auftraggeber in der EU mit Weitblick aus dem Bereich der Wasser-, Energie- und Verkehrsversorgung im Rahmen der Vergabe zur Lieferung von Produkten die Möglichkeit haben, Angebote im Oberschwellenbereich abzulehnen, deren Warenanteil zu mehr als 50 % des Gesamt- wertes aus Drittländern stammt. Darüber hinaus haben öffentliche Auftraggeber die Möglichkeit, auch andere Zuschlagskriterien, wie insbesondere qualitative, umweltbezogene oder soziale Aspekte, bei der Vergabe von Leistungen vorzusehen.
Mit der Erarbeitung der „RAL-Güte- und Prüfbestimmungen für Duktile Guss-Rohrsysteme“ werden wir als Partner mit Weitblick den ausschreibenden öffentlichen Auftraggebern ein Werkzeug an die Hand geben, das die Einbeziehung qualitativer, umweltbezogener oder sozialer Aspekte bei der Vergabe von Leistungen erleichtert [3].
Null-Schadstoff-Ziel für Luft, Wasser und Boden bis 2050
Am 12. Mai 2021 wurde der Null-Schadstoff-Aktionsplan durch die Europäische Kommission veröffentlicht [4.1 und 4.2].
Der zuständige Exekutiv-Vizepräsident, Frans Timmermans, erklärte: „Ziel des Grünen Deals ist es, einen gesunden Planeten für alle zu schaffen. Um die Umwelt für die Menschen und den Planeten schadstofffrei zu machen, müssen wir jetzt handeln. Dieser Aktionsplan ist eine Richtschnur für unsere Arbeit. Mit den neuen grünen Technologien, die wir bereits haben, können wir die Umweltverschmutzung verringern und neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen. Auch Europas Bemühungen um den Wiederaufbau einer Wirtschaft, die sauberer, fairer und nachhaltiger ist, müssen zur Verwirklichung des Null-Schadstoff-Ziels beitragen.“
Um die EU auf Kurs zu einem gesunden Planeten für gesunde Menschen im Jahr 2050 zu bringen, sieht der Aktionsplan Etappenziele zur Verringerung der Umweltverschmutzung an der Quelle bis 2030 vor. Diese sind z. B.:
- Verbesserung der Luftqualität, um die Zahl der durch Schadstoffe in der Luft verursachten vorzeitigen Todesfälle um 55 % zu verringern
- Verbesserung der Wasserqualität, indem dafür gesorgt wird, dass weniger Kunststoffabfälle ins Meer (50 %) und weniger Mikroplastik in die Umwelt
(30 %) gelangen - erhebliche Reduzierung des Abfallaufkommens insgesamt sowie des Restmülls um 50 %.
Als Partner mit Weitblick stehen die in der EADIPS organisierten Hersteller von Guss-Rohrsystemen dem Weg zur Verwirklichung des Null-Schadstoff-Ziels offen gegenüber. Die Einhaltung hoher Umweltstandards in Verbindung mit einer kontinuierlichen Reduktion von Emissionen gehören für Hersteller mit den Hauptproduktionsstätten in Europa zu den Standardaktivitäten. Partner mit Weitblick gehen aber darüber noch hinaus, indem die in Europa geltenden Umweltstandards für alle Produkte anzuwenden sind [5].
Partner mit Weitblick können durch die richtige Produktwahl dazu beitragen, dass weniger Kunststoffabfälle ins Meer und weniger Mikroplastik in die Umwelt gelangen und gleichzeitig das Abfallaufkommen reduzieren.
Die Null-Schadstoff-Hierarchie – Umkehren der Pyramide des Handelns mit Priorisierung der Ansätze für die Bekämpfung von Umweltverschmutzung. Aus [4.2]; ©: Europäische Kommission, Brüssel
Sicherer Zugang zu Trinkwasser und gute Wasserqualität
Am 16.12.2020 wurde die Neufassung der Trinkwasserrichtlinie durch das Europäische Parlament verabschiedet, am 23.12.2020 wurde sie veröffentlicht und trat am 12. Januar 2021 in Kraft [6].
Der Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei, Virginijus Sinkeviius, sagte dazu: „Der Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen ist ein grundlegendes Menschenrecht. Die aktuelle Gesundheitskrise hat uns seine lebenswichtige Bedeutung noch stärker bewusst gemacht. Die heutige Verabschiedung der Richtlinie durch das Parlament sendet ein starkes Signal des Engagements für sichereres Leitungswasser für alle Europäer“ [7].
Die Wasserversorger werden darin verpflichtet, ihr Versorgungssystem einer Risikobewertung und einem Risikomanagement zu unterziehen (Artikel 9). Im Rahmen der Risikobewertung tragen sie dafür Sorge, dass die Gefährdungen und Gefährdungsereignisse im Versorgungssystem identifiziert und die Risiken bewertet werden, die diese Gefahren und Ereignisse durch die Verwendung von Wasser für den menschlichen Gebrauch und die menschliche Gesundheit darstellen könnten, unter Berücksichtigung der Risiken, die sich aus dem Klimawandel, Wasserverlusten und undichten Rohrleitungen ergeben.
Als Partner mit Weitblick unterstützt VONROLL HYDRO mit der Strategie „ZERO WATERLOSS“ und der digitalen Lösung INFRAPORT Versorgungsunternehmen bei diesen sehr komplexen Aufgaben.
Mit der digitalen Lösung INFRAPORT haben Versorgungsunternehmen u.a. ihre Wassernetze stets im Blick – in Raum und Zeit, nachhaltig, effizient und einfach.
Fazit
Der Klimawandel und seine Auswirkungen sowie der Vorschlag der Europäischen Kommission, in einem European Green Deal wirtschaftliches Wachstum sowie Klima- und Umweltschutz zum Wohlergehen der Menschen zu verbessern und für künftige Generationen einen gesunden Planeten zu sichern, stellt eine große Aufgabe dar.
Als Partner mit Weitblick leisten die Mitglieder der EADIPS bereits jetzt einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der damit verbundenen Ziele, z. B. durch
- die bereits vor 40 Jahren begonnene Umstellung von einer linearen Wirtschaft auf eine Kreislaufwirtschaft
- die Herstellung von Rohren, Formstücken und Armaturen unter den in Europa geltenden hohen Sozial- und Arbeitsschutzstandards
- die Einhaltung der hohen in Europa geltenden Umweltstandards, so dass die kontinuierliche Reduktion von Emissionen bereits heute gelebte Praxis für die Mitglieder der EADIPS ist.
Modern, ressourceneffizient und wettbewerbsfähig sind die Mitglieder der EADIPS bereits heute und sie werden es auch in Zukunft sein. Zusammen mit weiteren starken Partnern, wie z. B. der Küttner GmbH & Co. KG, der ABP Induction Systems GmbH oder der Würth-Gruppe, verfolgen sie mit Weitblick diesen schon frühzeitig eingeschlagenen Weg. Gemeinsam sind sie Partner mit Weitblick – ein guter Grund.
Autoren:
Stefan Neuhorn und Christoph Dietiker, VONROLL HYDRO AG