Magdeburg setzt auf Armaturen und Formstücke aus duktilem Gusseisen mit Epoxidharz-Pulver-Beschichtung
Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts liegt am Schnittpunkt von Elbe, Elbe-Havel- und Mittellandkanal. Mit 235.723 Einwohnern zählt Magdeburg zu den Großstädten Deutschlands. Die Städtischen Werke Magdeburg sind für die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser, Gas, Strom, Fernwärme sowie für die Abwasserentsorgung verantwortlich. Für die Trinkwasserversorgung unterhalten die Stadtwerke Magdeburg Rohrleitungssysteme von 1.224 km Länge, davon 818 km Haupt- und Versorgungsleitungen mit einem Anteil von etwa 360 km aus Gusseisen. Das Magdeburger Trinkwasser hat eine sehr hohe Qualität. Es stammt aus dem Grundwasservorkommen der Colbitz-Letzlinger Heide.
Formstücke, Armaturen und Hydranten mit Epoxidharz-Pulver-Beschichtung
Im Jahr 2016 gab es im Bereich der Wiener Straße in Magdeburg umfangreiche Baumaßnahmen. Dabei handelte es sich unter anderem um die Haupteinspeisung vom Hochbehälter Thauberg zur Aufspeisung der Stadtgebiete Sudenburg und Stadtzentrum. Diese Einspeisung dient der Stabilisierung der Wasserversorgung für das gesamte Stadtgebiet der Stadt Magdeburg. Ein wichtiger Grund für die Erneuerung der Trinkwasserleitung ist der verkehrstechnische Ausbau einer Straßenbahntrasse. Für diesen Bauabschnitt lieferte die Keulahütte aus Krauschwitz Druckrohrformstücke, doppelexzentrische Absperrklappen, weichdichtende Absperrschieber und Unterflurhydranten (einfache Absperrung). Alle Druckrohrformstücke, Armaturen und Hydranten erhielten eine integrale Epoxidharz-Pulver-Beschichtung entsprechend den Richtlinien der Gütegemeinschaft Schwerer Korrosionsschutz.
Produktionszyklus vom Gießprozess über die Beschichtung bis zur Montage
Die Qualität der Keulahütte beruht auf dem kompletten Produktionszyklus vom Gießprozess über die Bearbeitung und Beschichtung bis zur Armaturenmontage sowie ihre Nähe zum Kunden. Als Konstruktionswerkstoff für die Absperrklappen, Schieber und Hydranten hat sich EN-GJS-400-15 durchgesetzt. Wegen des optimalen Verhältnisses von Festigkeit und Bruchdehnung empfiehlt sich duktiles Gussmaterial für viele Einsatzfälle. Die Kombination einer optimalen Mindestbruchdehnung mit einer hohen Zugfestigkeit ist Grundlage einer Sicherheitsstrategie, bei der sich Überlastungen durch sichtbare plastische Verformung lange vor dem Bruch dokumentiert.
Epoxidharz-Pulver-Beschichtung hat sich im Rohrleitungsbau etabliert
Bei der Wahl des Korrosionsschutzes setzen immer mehr Anwender auf die Epoxidharz-Pulver-Beschichtung. Durch stetige Prozess- und Materialentwicklung hat sich diese Schutzart im Rohrleitungsbau seit langem durchgesetzt. Jedoch erst mit der allseitigen Beschichtung der Armaturenteile lässt sich das volle Potenzial bei Schiebern und Hydranten optimal nutzen. In Verbindung mit den Verfahrens- und Qualitätsparametern der Beschichtung erfüllt dieser integrale Korrosionsschutz sehr hohe Nutzungsdauererwartungen. Wesentliche Voraussetzung ist eine Nennschichtdicke von mindestens 250 µm. Die Bauteile werden im Zwangsdurchlauf allseitig mit höchster Sorgfalt gestrahlt, gereinigt, erwärmt und ohne Zeitverzug beschichtet.
Korrosionsschutz mittels Epoxidharz-Pulver-Beschichtung:
- hervorragende Haftfestigkeit
- Porenfreiheit bei 3 KV Hochspannungsprüfung
- kathodische Unterwanderung < 10 mm
- Schlagfestigkeit > 5 Joule
- vollständige Vernetzung (MIBK-Test)
- hohe Abriebfestigkeit
- Temperaturbeständigkeit gegenüber flüssigen Medien
- extrem hohe Chemikalienbeständigkeit bei gleichzeitiger Trinkwassereignung
- professionelle Reparatursets erlauben die Ausbesserung von Beschädigungen mit artgleichem Material
Duktiler Guss steht für Beständigkeit und Belastbarkeit
Das Rohrnetz der Stadtwerke Magdeburg weist im Bereich der Haupt- und Versorgungsleitungen einen hohen Gussrohranteil auf. Guss ist ein vielfach bewährter Werkstoff, der schon in der Vergangenheit seine hohe Beständigkeit und Belastbarkeit nachgewiesen hat. Mit den über Jahrzehnte erarbeiteten wissenschaftlichen Erkenntnissen kann das moderne duktile Gusseisen seine Stellung im Einsatz für erdüberdeckte Druckrohrleitungen und im Anlagenbau behaupten. Schon bei der Materialwahl in der Planungsphase sind seine herausragenden Eigenschaften gerade unter den ständig steigenden Verkehrsbelastungen ein wichtiges Argument.
Autoren: Sigmund Pionty und René Pehlke, Keulahütte GmbH
Der Beitrag wurde von der Redaktion gekürzt. Den kompletten Beitag mit diversen Abbildungen finden Sie als PDF im Downloadbereich unter Downloads Jahreshefte EADIPS FGR.