Duktile Gussrohre in Berlin um die Kurve gezogen 

Im Südosten Berlins, im Ortsteil Falkenberg, musste zur Neugliederung des Abwassersystems eine Bahnlinie und eine mehrspurige Straße in geschlossener Bauweise gequert werden.

Die Berliner Wasserbetriebe entschlossen sich, für die 215 m lange Unterquerung zwei duktile Gussrohrleitungen DN 500 und DN 600 nach EN 598 in ein Stahlbetonvortriebsrohr DN 1600 einzuziehen und den verbleibenden Hohlraum nachträglich zu verdämmern.

Das Besondere: Das Schutzrohr musste in einem gekrümmten Verlauf vorgetrieben werden, um den geforderten Sicherheitsabstand zu einem vorhandenen Brückenfundament einzuhalten. Dies hatte auch Auswirkungen auf die einzuziehenden Rohre aus duktilem Gusseisen: Damit sie dieser Krümmung folgen können, müssen die eingezogenen Rohre übereinander liegen.

Zunächst wurden die ca. 13 m tiefen Start – bzw. Zielbaugruben mit Bohrpfahlwänden erstellt. Danach startete der Schildvortrieb. Nach der Fertigstellung des Tunnels wurden eine U-Schienen in der Sohle befestigt, in denen vorgefertigten Rohrwagen geführt werden konnten. An den Rohrwagen sind jeweils zwei Befestigungsschellen zur Fixierung der beiden Gussrohrleitungen angebracht. Die duktilen Gussrohre sind mit längskraftschlüssigen BLS® – Steckmuffen-Verbindungen ausgestattet. Die Zugkräfte konnten so über Zugköpfe und Zuggestänge auf die jeweiligen BLS® – Steckmuffen – Verbindungen übertragen und beide Rohrstränge gleichzeitig eingezogen werden.

Die Montage der BLS® – Steckmuffen – Verbindungen verlief unkompliziert, sicher und schnell. Dies sorgte für einen zügigen Baufortschritt.Nach der erfolgreichen Dichtheitsprüfung der beiden Leitungen wurde der verbliebene Ringraum verdämmert. In den Schächten konnten die aufsteigenden Äste der Abwasserleitungen fertiggestellt werden.

Ein eindrucksvoller Einsatz für das längskraftschlüssigen BLS® – System auch unter besonderen Baustellenbedingungen.